Nordsee
 

Vlieland

Die kleinste der Westfriesischen Inseln ist 12 km lang und bis zu 2 km breit. Vlieland liegt am weitesten vom Festland entfernt und gehört noch zur Provinz Friesland. Nachbarinseln sind Terschelling im Osten und Texel im Süden. Auf Vlieland findet man kaum Acker- und Weideland, nur Dünenlandschaften, Laub- und Nadelwälder und ein 12 km langer Sandstrand im Norden breiten sich auf Vlieland aus.
Auf einer 40 m hohen Düne am Dorfrand steht der rote Leuchtturm, von dessen Aussichtsplattform der Besucher eine herrliche Aussicht über die Insel, bei klarem Wetter bis nach Harlingen hat.
Auch auf Vlieland ist die Preiselbeere beheimatet. Westlich der Vuurboetsduin, der Dünenlandschaft mit dem Leuchtturm, geht das Gebiet in eine mit Preiselbeeren bewachsene Ebene über. Im Westen wurde das Land eingedeicht, zwischen 1900 und 1930 entstand hier ein Naturschutzgebiet, die Kroon's Polders. Mehr als 70 Vogelarten, insbesondere Eiderenten haben sich hier niedergelassen. Dem Poldergebiet vorgelagert ist die 8 km lange Sandplatte Vliehors, die Sahara des Nordens, die zum Teil unter Naturschutz steht. Seit Ende des 2. Weltkriegs wird die riesige Sandfläche als militärisches Übungsgebiet genutzt.

Im Mittelalter war die Insel im Westen wesentlich länger, bis eine verheerende Sturmflut sie in zwei Teile riss, in das westliche Eijerland - das heute mit der Insel Texel verbunden ist - und das östliche Vlieland. Die Insel hatte früher zwei Dörfer, West-Vlieland und Oost-Vlieland. Die Insulaner lebten vorwiegend vom Walfischfang. Durch die günstige Lage am Vlie ließen sich in Oost-Vlieland Kommandeure der Walfangflotte und Kapitäne der Handelsschiffe nieder. An die Blütezeit des Walfangs erinnern noch zahlreiche, historische Kapitänshäuser mit verzierten Giebeln aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Nach einer erneuten Sturmflut im 18. Jahrhundert versank das Inseldorf West-Vlieland im Meer, nur das Dorf Oost-Vlieland blieb erhalten. Vom Dorf, das seit 1971 unter Denkmalschutz steht, führt ein Weg durch Dünen und Wälder zum alten Posthuys, in dem der Postreiter auf seiner Route nach Amsterdam Station machte. Heute ist das Posthuys ein beliebtes Ausflugsziel mit Restaurant und Café für Radfahrer und Wanderer.

In den 20er Jahren wurde der Tourismus für die Insulaner zur Einnahmequelle. In historischen und modernen Hotels und Pensionen, in liebevoll eingerichteten Ferienhäusern und Ferienwohnungen am Waldrand und in den Dünen, in Zelthäusern und auf Campingplätzen kann der Urlauber die für ihn individuelle Unterkunft finden. Vlieland ist ein Paradies für Ruhesuchende und Naturliebhaber, für Radfahrer und Wanderer - ein ausgezeichnetes Radwegenetz und mehrere markierte Wanderwege durchziehen die Insel. Der feine, kinderfreundliche Sandstrand ist im Sommer bewacht. Nacktbaden ist überall gestattet, die Dünen sind für FKK frei zugänglich. Zum Angeln benötigt man keine besondere Erlaubnis. Weitere Freizeitaktivitäten wie Windsurfen, Strandsegeln, Fallschirmspringen, Reiten, Minigolf, Tennis, Wrack- und Hochseefischen werden angeboten. Boote und Surfbretter können gemietet werden. Großes Vergnügen bereitet im Winter die mitten im Wald gelegene natürliche Schlittschuhbahn. Interessant sind auch Fahrten zum Vliehors, mit dem Garnelenkutter und zu den Nachbarinseln Texel und Terschelling.

Autoverkehr gibt es kaum auf der Insel und die Gäste dürfen ihr Auto nicht, lediglich ihr Fahrrad mitbringen. Vom Festlandshafen Harlingen aus verkehrt mehrmals täglich die Fähre. In 1,5 Stunden Fahrzeit, mit dem Schnellboot in etwa 45 Minuten, wird der Anleger Oost-Vlieland erreicht. Bei Ankunft stehen Taxis, Pferdewagen, Linien- und Hotelbusse bereit, die die Feriengäste in ihre Urlaubsdomizile bringen. Hier befindet sich auch der Yachthafen, der als der beste im Wattengebiet gilt. Viele Touristen wohnen auch auf ihrer eigenen Yacht am Hafen.

In Oost-Vlieland geht es bei den über tausend Insulanern beschaulich zu. Im Sommer jedoch bummeln über 6.000 Touristen durch die mit malerischen, gelben Backsteinhäusern und herrlichen Blumengärten gesäumte Doorpstraat, an der sich zahlreiche Restaurants, Cafés, Discos und Geschäfte befinden. In der Flaniermeile der Vlieländer befindet sich auch das Alte Rathaus aus dem Jahre 1855 mit einem Glockenturm, der mit einem Schiff bekrönt ist. In der Nicolaas-Kirche aus dem 17. Jh. erinnern der wuchtige Schiffsmast, der um 1660 von einem Admiral gestiftete Kerzenleuchter, die im Boden eingelassenen Grabplatten von Kapitänen und Lotsen sowie die Kirchenbänke aus Treibholz an die maritime Geschichte Vlielands. In der historischen Kirche finden Orgelkonzerte und Konzerte bei Kerzenlicht statt.
Gegenüber der Kirche befindet sich das “Armhuis” aus dem 17. Jh. Bis 1950 war es für alte Menschen die letzte Unterkunft. Als eines der schönsten Gebäude der Blütezeit der Insel wurde es 1995 renoviert. Heute befindet sich im Haus ein Restaurant mit Galerie. Das “Tromp's Huys”, wurde 1575 erbaut und ist das älteste Gebäude der Insel, das einmal dem berühmten Admiral Tromp gehörte. Es beherbergt heute das Heimatmuseum und dokumentiert neben archäologischen Funden und Erinnerungsstücken der Walfängerzeit die Geschichte Vlielands. Über Flora und Fauna und die Entstehungsgeschichte der Insel befaßt sich die Ausstellung im Besucherzentrum “De Noordwester”. Interessant ist auch das Seeaquarium und Rochenbecken des Besucherzentrums.

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